TURMVIERUNG
ROMANISCHE FRESKEN
Der Turm, der in seiner
romanischen Bausubstanz erhalten blieb, birgt eine einmalige Kostbarkeit: die
romanischen Fresken.
Diese mittelalterliche
Wandmalerei (entstanden um 1250) wurde erst im Jahr 1939 bei der vorletzten
großen Kirchenrenovierung entdeckt. Leider etwas zu spät: die Seitentür und
Löcher für die Glockenstricke waren zuvor schon ausgebrochen worden.
Damals erfolgte auch eine
Erweiterung des Turmbogens und die Entfernung der Kanzel.
In den Fresken sind die zwölf
Apostel in vier Dreiergruppen dargestellt. Sie gruppieren sich um das in eine
Gloriole gehüllte Lamm Gottes mit Kreuznimbus und Kreuzstab. Ob es sich hierbei
um eine symbolische Darstellung der Himmelfahrt Christi oder des Pfingstfestes
handelt, kann nicht eindeutig geklärt werden. Auf den Gewölbeanläufen finden
sich die Evangelistensymbole: Mensch (Matthäus) - Adler (Johannes) - Stier
(Lukas) - Löwe (Markus). Im noch erhaltenen Torbogen sind die Köpfe
verschiedener Bischöfe und Heiliger in Medaillons abgebildet.
Die stilistischen Merkmale
lassen auf direkten Einfluss italo-byzantinischer Mosaike schließen, wofür in
erster Linie San Marco in Venedig in Frage kommen dürfte.
Die Fresken wurden im Jahr 2002
unter der Leitung von Frau Mag. Silvia Pflüger generalsaniert und dabei noch
letzte, unter der Putzschicht versteckte Fragmente freigelegt.
Rechts in der Turmvierung
befindet sich die romanische Sakramentsnische. Im Fußboden wurde der halbrunde
Abschluss der ehemaligen romanischen Pfarrkirche in der Bodenverlegung
angedeutet.
|